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Rubrik | Feuerwehrverbände | zurück | ||
Thema | Präsidenten des Deutschen Feuerwehrverbandes: Rücktritt gefordert ?! # | 865 Beiträge | ||
Autor | Rain8er 8K., Altenholz / Schleswig-Holstein | 853226 | ||
Datum | 18.11.2019 16:58 MSG-Nr: [ 853226 ] | 101543 x gelesen | ||
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Liebe Kameraden, die Querelen im Präsidium und in der Geschäftsstelle des DFV kann ich nicht beurteilen. Ich kenne auch nur einige der handelnden Personen sehr flüchtig. Dennoch möchte ich zu den Vorgängen einen Kommentar aus meinem Blickwinkel abgeben: Als Wehrführer einer FF mit 65 Aktiven in einer 9.000 Ew-Gemeinde am nördlichen Stadtrand von Kiel fühle ich mich durch Hartmut Ziebs sehr gut repräsentiert. Fast alle seiner öffentlichen/veröffentlichten Aussagen kann ich mittragen. Hartmut Ziebs hat erkennbar versucht, den Feuerwehren in Deutschland ein kompetentes, frisches, modernes und weltoffenes Image zu geben. Damit setzt er einen Kontrapunkt zu dem immer noch stark verbreiteten Vorurteil der Bier trinkenden Männertruppe, die im "Spritzenhaus" ihr Brauchtum pflegt. Dass das von ihm nach außen vermittelte Bild nicht immer den realexistierenden Verhältnissen in jedem Feuerwehrhaus dieser Republik entspricht, liegt in der Natur der Sache. Zur Führung gehört es, immer auch einige Schritte vorauszugehen. Und ein Leitbild beschreibt nun mal, wo man hin will und nicht, wo man gerade steht. Dennoch hat Ziebs mit seiner aktiven (von mir ausdrücklich unterstützten) Öffentlichkeitsarbeit vielleicht den ein oder anderen Kameraden überfordert, dem das alles zu schnell geht. Ziebs hat keinen Hehl daraus gemacht, wie er persönlich zur AfD steht. Aber er hat als Verbandsvertreter niemals eine parteipolitische Aussage getroffen. Er hat lediglich davor gewarnt, dass rechtsnationalistische Kräfte unter dem Deckmantel einer offiziell demokratisch legitimierten Partei versuchen, die Feuerwehren zu unterwandern. Dass es diese Versuche gegeben hat und immer noch gibt, ist regelmäßig berichtet worden. Auch andere als konservativ geltende Organisationen sind davon massiv betroffen (Schützen, Jäger usw.). Geradezu absurd ist es, dass der Vorwurf der mangelnden politischen Neutralität ausgerechnet von einem Landesverbandspräsidenten verbreitet wird, der selbst als Mitglied einer anderen Partei für den Landtag kandidiert hat und ein kommunalpolitisches Mandat ausübt (wie geht das eigentlich zusammen?). Der Bundesgeschäftsführerin fehlt offenbar der von manchen Kameraden vermisste "Stallgeruch" (fachliche Ausbildung, Einsatz- und Ehrenamtserfahrung). Dabei wird aber vergessen, dass sie ein anderes "Handwerk" gelernt hat und hier über Erfahrungen verfügt, die sicherlich nur die wenigsten Feuerwehrfunktionäre mitbringen: Nämlich wie im parlamentarischen Alltag zwischen Ausschusssitzungen, Facharbeitskreisen, Referentenentwürfen, Vorlagen, Drucksachen und Abgeordnetengesprächen Gesetze gemacht und Haushaltsentscheidungen getroffen werden. Hier ist unsere Bundesgeschäftsführerin gefordert, die Forderungen und Wünsche der Fachleute im Verband in die parlamentarische Entscheidungsfindung einzubringen. Möglicherweise ist sie für diese Aufgabe auch deshalb ausgewählt worden, weil diese Kompetenz im DFV bislang fehlte. Übrigens: Die wenigsten Geschäftsführer von Unternehmensverbänden, Innungen und Kammern stammen aus der fachpraktischen Tätigkeit, die meisten sind Juristen oder Wirtschaftswissenschaftler. Für die Erarbeitung der Forderungskataloge an die Politik gibt es ja die fachkundig besetzten Präsidien. Den Vorwurf, von der DFV-Arbeit könne man an der Basis nichts merken, kann ich nicht teilen. Die Feuerwehren in Deutschland waren niemals stärker in der Öffentlichkeit wahrzunehmen als in der jüngsten Vergangenheit. Und von der Facharbeit, die im Internet für jeden zugänglich ist, können auch alle profitieren, wenn sie denn nur wollen. Natürlich ist auch im DFV das Bessere der Feind des Guten. Aber unser Verband war (auf Bundesebene - im Gegensatz zu so manchem Landesverband) auf einem guten Weg. Es wäre allzu schade, wenn das in mühsamer Arbeit Aufgebaute durch persönliche Befindlichkeiten und Kommunikationsdefizite wieder in sich zusammenstürzen sollte. Mit kameradschaftlichen Grüßen von der Ostsee Rainer | ||||
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