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Themamit was sich die Gefahrenabwehrkräfte heutzutage beschäftigen:14 Beträge
RubrikSonstiges
 
AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg729165
Datum28.06.2012 22:458688 x gelesen
hallo,

schon interessant was eine solche Ankündigung für Wirbel sorgt:

Stadt untersagt Facebookparty am 30.06.2012 in Backnang, Polizei bereitet sich auf Einsatz vor.

Stadt verbietet Facebookparty im Plattenwald

Teilnehmern drohen bis zu 1.000 Euro hohe Geldbußen

Aufgrund der nicht absehbaren Gefahren für die Öffentliche Sicherheit und Ordnung, die von einer unkoordinierten Massenveranstaltung ausgehen können, hat die Stadt Backnang mit einer Allgemeinverfügung die angekündigte Facebookparty am kommenden Samstag, 30. Juni, im Backnanger Plattenwald verboten. Das Betreten des ausgerufenen Treffpunktes auf dem Grillplatz im Plattenwald sowie des näheren Umfelds ist in Folge dessen für alle Bürgerinnen und Bürger untersagt. Die Zufahrt zum Plattenwald wird weiträumig abgesperrt. Weiterhin weisen Stadt und Polizei darauf hin, dass jeglicher Konsum und das Mitführen von Alkoholika im Bereich des Plattenwaldes verboten ist. Zuwiderhandlungen werden durch Polizei und Ordnungsamt mit Beschlagnahmungen sowie Anzeigen mit empfindlichen Ordnungsgeldern geahndet. Gleiches trifft auf das Mitführen von Stromaggregaten sowie technischen Gerätschaften zur Wiedergabe von Musik zu. Ebenso ist auf dem komplett unbeleuchteten Gelände offenes Feuer verboten. Im Bereich des Backnanger Bahnhofes wird ebenfalls mit massiven Behinderungen gerechnet. Die Polizei empfiehlt in der Zeit zwischen 16 und 20 Uhr den Bereich zu meiden, da es aufgrund von Absperrungen und Kontrollen der Bundespolizei zu Einschränkungen kommen kann. Stadt und Polizei sind umfangreich auf einen Einsatz vorbereitet und rufen die jugendlichen Teilnehmer dazu auf, an der verbotenen Veranstaltung nicht teilzunehmen.

Notwendig wurde das Verbot, da seit vergangener Woche auf Facebook und anderen Internetforen Einladungen zu einer Party im Backnanger Plattenwald kursieren, bei der inzwischen über 20.000 User ihr Kommen zugesagt haben. Die Party, zu der anonym aufgerufen und eingeladen wurde, wurde nicht, wie zwingend nötig, bei der Stadt angemeldet. Aufgrund dessen konnten weder Abstimmungsgespräche mit einem Veranstalter stattfinden, noch organisatorische und ordnungsrelevante Vorkehrungen getroffen werden. Die Stadt hat die Veranstaltung daher untersagt. Trotz des erlassenen Verbots wird mit jungen Leuten gerechnet, die versuchen werden zum Plattenwald zu gelangen. Stadt und Polizei appellieren an die Vernunft und das Verantwortungsbewusstsein der Partygänger und mahnen an, der verbotenen Veranstaltung fern zu bleiben. Das Zusammenkommen einer großen, unkontrollierten Menschenmasse bringe erfahrungsgemäß häufig erhebliche schwer einschätzbare Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung mit sich: Übermäßiger Alkoholkonsum, bis hin zu Alkoholvergiftungen drohen ebenso, wie Drogenmissbrauch, Körperverletzungen, Sachbeschädigungen, Waldbrandgefahr, unerlaubte Abfallbeseitigung (Vermüllungen), Lärmbelästigungen und Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz. Mangels eines Veranstalters fehlt es auch an der Einhaltung jeglicher Sicherheits- und Ordnungsvorschriften, wie beispielsweise die Bereitstellung von Toiletten, Parkmöglichkeiten und Benennung eines Ordnungsdienstes.

Stadt und Polizei weisen ausdrücklich auf die Konsequenzen hin, die bei der Teilnahme an der verbotenen Party drohen: Personalienfeststellung, Ordnungsgelder bis zu 1.000 Euro, Platzverweise und Gewahrsamnahmen mit weiteren Gebühren können auf die jungen Partygäste zukommen. Die Abholung von Minderjährigen durch die Erziehungsberechtigten im Sinne des Jugendschutzes ist obligatorisch.

Kein Verständnis haben Polizei und Stadt für das Verhalten der Jugendlichen, die im Internet diese Veranstaltung initiiert haben. Dies ist alles andere als ein Spaß, sondern eine gefährliche Rücksichtslosigkeit zu Lasten der Allgemeinheit und der Steuerzahler. Einige Initiatoren wurden identifiziert und eine Gefährderansprache durchgeführt. Als Reaktion wurden daraufhin einige Interneteinträge gelöscht. Polizei und Stadt werden alles daran setzen, die Kosten den Initiatoren aufzuerlegen.

Pressemitteilung der Polizeidirektion Waiblingen und der Stadt Backnang vom 27.06.2012

und:

Neues zur untersagten Facebookparty in Backnang

Facebookparty weder in Backnang, Schwaikheim oder anderswo.

Auch Ausweichorte werden untersagt!

Das durch die Stadt Backnang ausgesprochene Verbot der Facebookparty zeigt Wirkung. Während viele User zu verstehen geben, dass sie von der Veranstaltung fern bleiben werden, gibt es Uneinsichtige die nun einen neuen Standort für eine Veranstaltung vorschlagen. Aktuell wird eine Örtlichkeit in Schwaikheim diskutiert. Auch diese Veranstaltung wird verboten! Die Polizei wird auch kurzfristig neu bekannt gegebene Veranstaltungsorte im Rahmen der Eilzuständigkeit nach dem Polizeigesetz untersagen.

Die Polizei betont, dass es nicht darum geht, jungen Leuten das Feiern zu verbieten. Im konkreten Fall ist es aber angesichts der zu erwarteten Menschenmassen und aufgrund polizeilicher Erfahrungswerte das Risiko zu groß, dass von einer unkoordinierten Massenveranstaltung nicht absehbare Gefahren für die Öffentliche Sicherheit und Ordnung drohen. Übermäßiger Alkoholkonsum, Drogenmissbrauch, Körperverletzungen und Sachbeschädigungen sind ebenso zu erwarten, wie Kreislaufzusammenbrüche aufgrund der hochsommerlichen Wetterprognose oder gar eine Massenpanik in der Menschenmenge. Die Gefahren drohen unabhängig vom Veranstaltungsort. Die Ereignisse in Duisburg und die schlimmen Folgen der dortigen Massenpanik zeigen, dass für die Aufrufe im Internet die Grenze zwischen Spaß und verantwortungslosem Handeln längst überschritten ist. Erschwerend kommt hinzu, dass auf einschlägigen Internetseiten sogar zu Ordnungsstörungen aufgerufen werden.

Die Polizei weist nochmals ausdrücklich auf die Konsequenzen hin, die bei der Teilnahme an der verbotenen Party drohen: Personalienfeststellung, Ordnungsgelder bis zu 1.000 Euro, Platzverweise und Gewahrsamnahmen mit weiteren Gebühren können auf die jungen Partygäste zukommen. Die Abholung von Minderjährigen durch die Erziehungsberechtigten im Sinne des Jugendschutzes ist bindend.

Pressemitteilung der Polizeidirektion Waiblingen vom 28.06.2012

Ich kann mir gut vorstellen das da die jeweilige Feuerwehr im Falle eines Falles auch damit zu tun bekommt

MkG Jürgen Mayer

Neu: Jürgens WebBlog auf www.FEUERWEHR.de

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AutorLinu8s D8., Thierstein und Magdeburg / Bayern und Sachsen-Anhalt729168
Datum28.06.2012 23:095562 x gelesen
Geschrieben von Jürgen M.Ich kann mir gut vorstellen das da die jeweilige Feuerwehr im Falle eines Falles auch damit zu tun bekommt
Klar. Bei Veranstaltungen in dieser Größenordnung hat sie das i.d.R. ohnehin, selbst wenn sie geplant sind. Wenn dann kein Organisator dahinter steht, der auf gewisse Dinge achten müsste, sind die Gefahren immens.

Man kann von Glück reden, wenn man von solchen Veranstaltungen vorher erfährt und nicht von 20.000 Leuten überrascht wird...

MfG (Mit fränkischen Grüßen)
Linus

(Ach ja: Wenn ich etwas schreibe, tue ich dies nach bestem Wissen und Gewissen - was nicht heißen soll, dass es auch wirklich richtig sein muss.)

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AutorLars8 T.8, Oerel / Niedersachsen729169
Datum28.06.2012 23:165341 x gelesen
Geschrieben von Linus D.
Klar. Bei Veranstaltungen in dieser Größenordnung hat sie das i.d.R. ohnehin, selbst wenn sie geplant sind. Wenn dann kein Organisator dahinter steht, der auf gewisse Dinge achten müsste, sind die Gefahren immens.

Man kann von Glück reden, wenn man von solchen Veranstaltungen vorher erfährt und nicht von 20.000 Leuten überrascht wird...

Ja, so gesehen kann z.B. facebook Fluch oder Segen sein.....

Gruß
Lars

"Nutze Deine Fähigkeiten, beschränke Dich nicht auf Zuständigkeiten. "
J. Dalhoff

****************************************************************************
Natürlich gebe ich hier nur meine eigene, persönliche Meinung wieder.
Wer meint, meine Worte irgendwo drucken oder zitieren zu müssen, möge mich vorher fragen.

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AutorMarc8 D.8, Bad Hersfeld / Hessen729173
Datum29.06.2012 00:305181 x gelesen
Ich frage mich jedoch gerade was mehr Aufwand nach sich zieht:

- Eine Horde von feiernden Menschen in einem Bereich.

- n Horden mit je x Leuten die an m verschiedenen Orten in einem Bereich wild feiern.

MkG
Marc

Mein StatusArtikel 5 - Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) ...


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AutorThom8as 8B., Korntal-Münchingen / Baden-Württemberg729179
Datum29.06.2012 07:485131 x gelesen
Geschrieben von Jürgen M.Ich kann mir gut vorstellen das da die jeweilige Feuerwehr im Falle eines Falles auch damit zu tun bekommt
Warum? Ab welchem Fall der Fälle ist hier die Feuerwehr mit im Boot? Beim offenen Feuer und Waldbrand?

Thomas

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AutorAndr8eas8 R.8, Stuttgart / Ba-Wü729181
Datum29.06.2012 08:185030 x gelesen
Morgen,

Geschrieben von Thomas B.Warum? Ab welchem Fall der Fälle ist hier die Feuerwehr mit im Boot? Beim offenen Feuer und Waldbrand?

Weil die Vollpfosten, zumindest einige, was bei "angedrohten" 20 000 wiederrum viele sein können:

-es lustig finden Schwedenfeuer anzuzünden, dummerweise an noch lebenden Bäumen

-sollte oberes langweilig werden ersatzweise Mülleimer zu verwenden

-besoffen oder sonstwie zugedröhnt was-weiß-ich-wo runterzufliegen, bevorzugt nachts, so das man ausser Tragehilfe zu leisten auch noch ausleuchten darf

-seine Kiste irgendwo parken wo es nicht zulässig ist, unter Umständen nicht zulässig weil eben an der Stelle ein junger Felsen im Gras auf die Ölwanne wartet

-wenn die Kiste noch heile ist beim Heimfahren dann besoffen gegen einen der Bäume die sie nicht abgefackelt haben zu fahren

Also Beispiele die die Einsatzfrequenz einer Kleinstadtwehr u.U. gewaltig nach oben treiben fallen mir da genug ein.

Gruß Andi

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AutorThom8as 8K., Hermeskeil / Rheinland-Pfalz729191
Datum29.06.2012 09:034996 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Lars T.facebook Fluch oder Segen

Fluch --> JA --> den Segen suchte ich bisher vergebens...

MfG, Thomas

Dies ist ausschließlich meine private Meinung

Jede Kommune hat die Feuerwehr, die sie verdient (d.h. die sie sich zu leisten bereit ist)

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AutorAdol8f H8., Rosenheim / Bayern729197
Datum29.06.2012 09:474898 x gelesen
Davon können die Einsatzhundertschaften der Bayerischen Polizei ein Lied singen. Die wurden in den letzten Wochen und Monaten ziemlich oft zur solchen Partys abgerufen.

Audiatur et altera pars.

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AutorGunn8ar 8K., Wüstenrot / BW729208
Datum29.06.2012 11:534879 x gelesen
Geschrieben von Thomas B.Warum? Ab welchem Fall der Fälle ist hier die Feuerwehr mit im Boot? Beim offenen Feuer und Waldbrand?

Thomas


zumindest durften sich die Führungskräfte der BOS Organisationen am Dienstag zu einen Meeting treffen um das Thema durch zu sprechen . ganz ehrlich wäre und ist mir meine Zeit fast zu schade für so einen Blödsinn


Gunnar

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg729336
Datum01.07.2012 09:055025 x gelesen
hallo,

die Party fand teilweise statt:

Polizei unterbindet Facebookparty

Die für Samstagabend angekündigte Facebook-Party, zu der mehr als 20.000 Facebook-Jünger ihr Kommen zugesagt hatten, fiel im doppelten Sinne ins Wasser. Die Polizei konnte die Veranstaltung, die im Vorfeld von der Stadt Backnang verboten worden war, unterbinden. Die circa 1.000 Partygäste, die sich im Laufe des Nachmittags in der Gerberstadt eingefunden hatten, wurden nicht auf das Freizeitgelände Plattenwald, wo die Party hätte stattfinden sollen, gelassen. Als die Besucher vor dem Freizeitgelände standen, setzte gegen 21.15 Uhr ein starkes Unwetter ein, so dass die letzten Unermüdlichen gezwungen waren den Heimweg anzutreten. Die Partygäste, die teilweise schon erheblich alkoholisiert mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Backnang gekommen waren, hatten sich in den Geschäften der Gerberstadt noch mit entsprechend Alkohol aufmunitioniert. Vor einem Laden in der Gartenstraße kam es zu unschönen Szenen, als Partybesucher dazu aufforderten, den Laden zu stürmen. Darüber hinaus wurden vor dem Laden Glasflaschen zertrümmert. Erst durch das beherzte Einschreiten von Beamten des Antikonfliktteams konnte die Lage beruhigt werden. Als die Menschenmenge über den Häfnersweg in Richtung Plattenwald zog kam es am Beginn des dortigen Waldes zu Übergriffen auf die Polizeibeamten. Aus der Menschenmenge wurden Flaschen in Richtung der Einsatzkräfte geworfen und ein bengalisches Feuer gezündet. Bei den Flaschenwürfen wurden eine Partybesucherin und zwei Einsatzbeamte getroffen und verletzt. Der Rettungsdienst musste die Frau ins Krankenhaus einliefern. Sieben Besucher wurden mit Kreislaufschwächen im Krankenhaus und weitere zwei ambulant versorgt. Weiterhin wurden insgesamt drei Sachbeschädigungen bekannt, zwei an Polizeifahrzeugen und eine an einem Linienbus. Im Zusammenhang mit diesen Straftaten kam es zu insgesamt sechs kurzfristen Festnahmen.

Trotz der Zwischenfälle war Einsatzleiter Peter Hönle von der Polizeidirektion Waiblingen mit dem Einsatzverlauf zufrieden: Unsere Einsatztaktik, die Veranstaltung nicht stattfinden zu lassen, ist voll aufgegangen. Maßgeblich haben die eingesetzten Antikonfliktteams wesentlich dazu beigetragen. Sie haben die Partygäste angesprochen und den Einen oder Anderen dazu bewegen können, nach Hause zu gehen. Hönle lobte auch die überaus gute Zusammenarbeit mit den benachbarten Polizeikräften der Bundespolizei, der Stuttgarter Reiterstaffel, der Bereitschaftspolizei und der Hubschrauberstaffel. Ebenso reibungslos und hochprofessionell verlief die Zusammenarbeit mit den sogenannten BOS-Kräften (Behörden mit Ordnungs- und Sicherheitsaufgaben). Im Einsatz waren hier die Verantwortlichen der Stadtverwaltung, der Feuerwehr, in deren Magazin die Einsatzleitung saß, der Rettungsdienst, Mitglieder des Kreisverbandes des DRK, die DLRG und das THW.

Die Abreise der Partybesucher verlief nicht ganz unproblematisch: Durch einen unwetterbedingten Leitungsschaden war die Bahnstrecke in Richtung Stuttgart gesperrt, so dass die Partybesucher gezwungen waren bis nach Mitternacht im Bereich des Backnanger Busbahnhofes zu verweilen, wo sie versuchten eine Ersatzparty durchzuführen. Die Polizei musste wegen erheblicher Lärmbelästigung diese Aktivität unterbinden. Gegen 00:30 Uhr war der Spuk in Backnang schließlich vorüber.


MkG Jürgen Mayer

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AutorLinu8s D8., Thierstein und Magdeburg / Bayern und Sachsen-Anhalt729359
Datum01.07.2012 13:314654 x gelesen
Geschrieben von Jürgen M.als Partybesucher dazu aufforderten, den Laden zu stürmen [...] Glasflaschen zertrümmert [...] Übergriffen auf die Polizeibeamten [...] Flaschen in Richtung der Einsatzkräfte geworfen und ein bengalisches Feuer gezündet [...] eine Partybesucherin und zwei Einsatzbeamte getroffen und verletzt. Der Rettungsdienst musste die Frau ins Krankenhaus einliefern. Sieben Besucher wurden mit Kreislaufschwächen im Krankenhaus und weitere zwei ambulant versorgt. [...] drei Sachbeschädigungen [...] erheblicher Lärmbelästigung
Und es waren nur 5% der angekündigten Horde!

MfG (Mit fränkischen Grüßen)
Linus

(Ach ja: Wenn ich etwas schreibe, tue ich dies nach bestem Wissen und Gewissen - was nicht heißen soll, dass es auch wirklich richtig sein muss.)

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AutorFran8k E8., Viskafors / Västra Götaland729370
Datum01.07.2012 16:134612 x gelesen
Geschrieben von Linus D.Und es waren nur 5% der angekündigten Horde!

Ich wundere mich, warum nicht manch Feuerwehrfest künstlich durch Facebook Fakes frei nach: "Janine wird 16 - ich feiere mit allen meinen Freundinnen Samstag Abend in der Dorfstrasse 1." aufgepimpt wird.
Dass da dann ein Feuerwehrverein mit voller Bemannnung und aufgerüstet zum Verkauf wartet, erfährt der Partybesucher erst bei Eintreffen ;-)
Und ein gut organisierter Verein bekommt 1000 Kehlen schon getrocknet!

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg730022
Datum09.07.2012 08:324442 x gelesen
hallo,

ein Rückblick der Polizei:

Flächendeckende Polizeipräsenz verhinderte größere Schäden - dennoch Verletzte, Sachschäden und Straftaten im 2stelligen Bereich bei Facebook Party

Besonnenes Konzept von Stadt und Polizei wurde leider nicht überall verstanden

Einsatzkosten von über 140.000 Euro, mindestens 23 Straftaten und drei verletzte Personen sind die erste Bilanz der Backnanger Facebook-Party. Erschreckend ist, dass bereits eine Folgeveranstaltung im Plattenwald Ende Juli beworben wird. Die Polizei kündigt für diesen Fall eine härtere Gangart an. Die Ermittlungen zu den Initiatoren der Facebook-Party dauern indes noch an.

Die Polizei zählt bis heute 23 bekannt gewordene Straftaten: Insbesondere sind dies Körperverletzungen, viele Sachbeschädigungen, Aufforderungen zu Straftaten, Abbrennen von Pyrotechnik, ein Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz und ein Diebstahl. Wie bereits gemeldet wurden insgesamt 3 Personen verletzt. Auch die Kosten für den Einsatz können nun grob beziffert werden. Demzufolge sind allein bei der Polizei des Landes und des Bundes Personal- und Sachkosten in Höhe von ungefähr 120.000 Euro angefallen. Darüber hinaus kostete der Einsatz für die Stadt, die Sicherheits- und Ordnungsbehörden, wie Freiwillige Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz, Technisches Hilfswerk, DLRG, private Sicherheitsdienste, der städtische Bauhof und das Ordnungsamt rund 20.000 Euro. Die Sachschäden und Behandlungskosten der Verletzten summieren sich auf mehrere tausend Euro. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, dass trotz des Verbots der Stadt Backnang rund tausend Besucher gekommen waren, zum Teil außerhalb Backnangs, so etwa den bernachbarten Landkreis, aber auch aus Ulm, Freiburg, Karlsruhe, Regensburg und Balingen. Die Teilnehmer waren schwerpunktmäßig zwischen 16 und 24 Jahre alt. Laut Erkenntnissen der Stadt Backnang standen Ankündigungen im Netz, wie etwa Backnang wird zerlegt.

Mit Verärgerung hat die Polizei bei der Sichtung der entsprechenden Facebookseite feststellen müssen, dass mehrere Einträge bewusst falsch eingestellt wurden, um gezielt gegen die Polizei Stimmung zu machen. So wurde beispielsweise am Samstagmittag gepostet, dass Wasserwerfer unterwegs seien. Außerdem wurde berichtet, dass die Wiese im Plattenwald voll mit Menschen sei, dies wurde durch ein gefälschtes Foto untermauert. Im weiteren Verlauf wurde auf Facebook von Schlagstockeinsätzen und Übergriffen der Polizei berichtet. Auch dies entsprach nicht der Wahrheit. Hierauf reagierte die Polizei unverzüglich in Facebook mit Gegendarstellungen.

Nachdem sich Einsatzbeamte der Bundespolizei bereits am Freitag zur Übernachtung in einer Sporthalle eingefunden hatten, wurde auf Facebook die provokante Frage formuliert, was wäre, wenn die Sporthalle brennen würde. Vor einem Discounter wurde die Menge aufgerufen, diesen auseinander zu nehmen. Polizeikräfte konnten die Lage beruhigen. Das hohe Gewaltpotential der Facebook-Gemeinde zeigte sich auch in den Flaschenwürfen, dem Anzünden von gefährlicher Pyrotechnik mitten in der Menschenmenge und den vielen Sachbeschädigungen, die überwiegend im Wohngebiet Plattenwald, aber auch an Polizeifahrzeugen, begangen wurden. So sind an einer größeren Zahl von Fahrzeugen Seitenspiegel, Antennen und Scheibenwischer beschädigt oder zerstört worden. An einem Streifenwagen wurde die Seitenscheibe eingeworfen. Zudem waren auf dem Weg Partyteilnehmer erhebliche Vermüllungen festzustellen. Mitarbeiter des städtischen Bauhofes beobachteten, dass auf dem Weg zum Plattenwald auf Baustellen Steine gesammelt wurden, die offenbar als Wurfgeschosse dienen sollten. Die Backnanger Stadtverwaltung erhielt eine Vielzahl von Erklärungen ihrer Bürger die sich in ihrer körperlichen Unversehrtheit bedroht fühlten.

Der Leiter der Polizeidirektion Waiblingen, Ralf Michelfelder, der vor Ort war, zeigte sich perplex über das unreflektierte Massenverhalten, ausgelöst durch wenige Anheizer, In der Anonymität der Masse seien auf breiter Basis hemmungslos rechtliche, moralische und ethische Grenzen überschritten worden. Die polizeiliche Durchsage, dass durch Flaschenwürfe aus der Menge eine junge Frau schwer verletzt wurde, wurden mit höhnischem Spott und Halt die Fresse Parolen quittiert. Der Rettungsdienst hatte Mühe zu der Verletzten durchzudringen.

Die Polizei hatte von Anfang an auf ein defensives und deeskalierendes, an der Vernunft der Teilnehmer ausgerichtetes Einsatzkonzept gesetzt. Bereits im Vorfeld der Veranstaltung rief sie dazu auf, nicht an der verbotenen Party teilzunehmen. Anti-Konflikt-Teams am Bahnhof, in der Stadt und am Plattenwald appellierten an die zumeinst jugendlichen Personen ihr Vorhaben abzubrechen. Weiterhin nutzte sie auch das Facebook für Hinweise, um auf das Verhalten der Personen positiv einzuwirken. So wurde unter anderem auf das drohende Unwetter, S-Bahnverbindungen und zuletzt auf die gesperrte Bahnstrecke aufgrund des Unwetters hingewiesen.

Leider hat diese besonnene Linie bei weitem nicht alle Partygänger erreicht. Aufgeputscht durch massiven Alkoholkonsum und angefeuert von Einheizern war die Mehrzahl am Plattenwald Angekommenen mit Appellen an die Vernunft nicht mehr zu erreichen. Dennoch behielt die Polizei ihre defensive Linie bei und schritt nur bei massiven Rechtsverstößen oder für die Partygänger gefährlichen Situationen selektiv ein. Behauptungen, wir seien für Gewaltausbrüche verantwortlich, weisen wir mit Entschiedenheit zurück. Das Gegenteil ist der Fall. Wir hätten allen Grund gehabt konsequenter und frühzeitiger einzuschreiten, haben dies aber aus Gründen der Verhältnismäßigkeit nicht getan, so Michelfelder. Es sei ferner weltfremd zu glauben, dass bei einem unkoordinierten Ablauf der Party nichts passiert wäre: Die an- und volltrunkenen Personen boten keine Gewähr für ein friedliches Happening,

Angesichts dieser enttäuschenden Erfahrungen kündigte er für eine etwaige Folgeveranstaltung in Backnang eine der Lage angepassten Gangart an: Trotzdem bleiben wir flexibel. Letztendlich wird dies eine Bewertung am Einzelfall sein. Aber die traurige Bilanz dieses Marsches durch die Innenstadt wird unser zukünftig konsequenteres Handeln bestimmen.

Angenehm berührt ist die Polizeidirektion Waiblingen über die positive Resonanz, die sie für den Einsatz von weiten Teilen der Bevölkerung über Zuschriften, Leserbriefe und Online-Kommentare erfahren hat. Auch auf der Partyseite in Facebook gab es viele kritische Stimmen zum Verhalten der Facebooker in Backnang. Mittlerweile hat dieses Verhalten sogar eine Gegenbewegung ausgelöst, die sich eindeutig distanziert und versucht, auf andere Facebook-User entsprechend einzuwirken.

Die Polizei steht derzeit in Kontakt mit Facebook und anderen Online-Portalen zur Identifizierung der Protagonisten. Es konnten bereits zwei Einsteller identifiziert werden. Gegen erkannte Straftäter laufen Ermittlungsverfahren und die Stadt Backnang wird ebenso Bußgeldverfahren einleiten. Derzeit laufen auch unter Zuhilfenahme der ins Internet eingestellten Bilder und Videos weitere Identifizierungsmaßnahmen.

Die Stadt Backnang kündigte für mögliche weitere Facebook-Partys ein erneutes Verbot an zum Schutz der Bürger, der Teilnehmer, sowie von Sachen und nicht zuletzt auch der Natur im Plattenwald. Stadt und Polizei werden alles daran setzen, die Kosten den Verursachern der stattgefunden Party sowie einer im Netz angekündigten weiteren Party aufzuerlegen.


MkG Jürgen Mayer

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AutorMarc8 D.8, Bad Hersfeld / Hessen730023
Datum09.07.2012 08:534113 x gelesen
Einsatzkosten von über 140.000 Euro, ...

Irgendwie frage ich mich hinsichtlich dieser Kosten ernsthaft nach der Verhältnismäßigkeit.

MkG
Marc

Mein StatusArtikel 5 - Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) ...


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 28.06.2012 22:45 Jürg7en 7M., Weinstadt
 28.06.2012 23:09 ., Thierstein und Magdeburg
 28.06.2012 23:16 Lars7 T.7, Oerel
 29.06.2012 09:03 Thom7as 7K., Hermeskeil
 29.06.2012 00:30 ., Bad Hersfeld
 29.06.2012 07:48 Thom7as 7B., Korntal-Münchingen
 29.06.2012 08:18 Andr7eas7 R.7, Stuttgart
 29.06.2012 11:53 ., Wüstenrot
 29.06.2012 09:47 Adol7f H7., Rosenheim
 01.07.2012 09:05 Jürg7en 7M., Weinstadt
 01.07.2012 13:31 ., Thierstein und Magdeburg
 01.07.2012 16:13 ., Viskafors
 09.07.2012 08:32 Jürg7en 7M., Weinstadt
 09.07.2012 08:53 ., Bad Hersfeld
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