Schweinegrippe kostet Deutschland bis zu 40 Mrd. Euro
Experten fordern stärkere Umsetzung von Notfallplänen in Unternehmen
Berlin/Essen/Bad Wiessee (pte/27.10.2009/13:45) - Die Schweinegrippe wird die erholende Wirtschaft der Bundesrepublik aller Voraussicht nach zwar weniger stark treffen als gedacht, trotzdem beziffern Experten die Kosten je nach Stärke des Grippe-Ausbruchs zwischen zehn und 40 Mrd. Euro. Berechnungen des Versicherungsriesen Allianz http://www.allianz.de und des RWI-Instituts http://www.rwi-essen.de nach entsprechen die Beträge zwischen 0,4 bzw. 1,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Impfungen sind laut RWI ratsam, denn so ließen sich negative Auswirkungen auf die Wirtschaftsleistung abschwächen.
Präventive Ausgaben gerechtfertigt
"Die Schweinegrippe ist ein Nachfolger der Spanischen Grippe, die zwischen 1918 und 1920 über 40 Mio. Todesopfer gefordert hat. Vorsorge ist besser als Nachsorge. Denn Erhebungen haben gezeigt, dass Deutschland sonst vom einen auf den anderen Tag zum Dritte-Welt-Land werden könnte", unterstreicht Olivia Ziriakus, Geschäftsführerin der auf Hygienemanagement spezialisierten Hygenia-Net GmbH http://www.hygenia-net.com, gegenüber pressetext. Auch sei es bezeichnend, dass die Bundesregierung als eines der letzten Länder der Welt Impfstoff bestellt hat. "Viele Unternehmen verkennen die Gefahr und gehen ein zu hohes Risiko ein."
Notfallpläne sichern Unternehmen ab
Trotz der geplanten Massenimpfungen müssen sich vor allem die Bereiche Transport, Kultur und Gastgewerbe schweinegrippebedingt auf Einbußen gefasst machen. Die Gesundheits- und Pharmaindustrie hingegen profitiert und kann den Berechnungen nach mit einer zusätzlichen Nachfrage im Gegenwert von 3,06 bis 9,2 Mrd. Euro rechnen. Dabei könnten viele Betriebe und Großunternehmen selbst ein stückweit vorsorgen und somit dem Risiko des Ausfalls der Produktion mit vorgefertigten Notfallplänen http://www.pandemie-notfall.de entgegenwirken.
"Während in Großbritannien und den USA das Risikobewusstsein geschärft ist und die Leute bei den Impfungen anstehen, besteht in Deutschland vor allem ein Kommunikationsproblem", verdeutlicht Ziriakus auf Nachfrage von pressetext. Allein der Verlauf der Grippe in über 190 Ländern in nur sechs Monaten zeige die Brisanz und den damit verbundenen Handlungsbedarf. Die Kehrseite der Medaille zum Impfen heißt jedoch auch, dass das Gesundheitssystem allein an Behandlungskosten in Krankenhäusern mit 500 Mio. Euro belastet wird. Im Fall der Fälle drohen bis zu 5,1 Mrd. Euro. Für Spitäler stünden Mehrerlöse von 4,05 Mrd. Euro zu Buche.
Krankenhäuser dem Ernstfall nicht gewappnet
Doch längst nicht alle Krankenhäuser sind auf den Ernstfall gut vorbereitet. RWI und Allianz gehen davon aus, dass bei einer Erkrankungsrate von 15 Prozent mit etwa 45.000 fehlenden Intensivbetten und Behandlungsplätzen zu rechnen ist. Bei einem schweren Verlauf mit einer Erkrankungsrate von 50 Prozent würde diese Zahl auf 180.000 ansteigen. "Nur mit guten Vorsorgemaßnahmen erfüllt man die Auflagen und Verantwortlichkeiten gegenüber Mitarbeitern, Kunden, Besuchern und Gästen, und minimiert die personellen und wirtschaftlichen Auswirkungen auf den gesamten Betrieb", sagt Ziriakus abschließend.
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MkG Jürgen Mayer
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